So verlief der Themenabend "Mobbing und Gewalt in Schulen vorbeugen"

Zusammenfassung

Annette Willms begrüßte um 19 Uhr das Podium

  • Frau Annabel Krome (Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen)
  • Herrn Frank Schier (Kriminalhauptkommissar und Jugendbeauftragter der Düsseldorfer Polizei)
  • Frau Anja Niebuhr (Zentrum für Schulpsychologie)
  • Frau Sarah Wennerscheid-Cremers (Schulsozialarbeiterin)

und die gut 30 interessierten Eltern.

Annette Willms führte in das Thema des Abends mit dem DGUV Barometer „Gewalt unter Schülerinnen und Schülern“ ein. Frau Niebuhr ordnete die Zahlen ein: das Thema Gewalt an Schulen sei zurzeit in aller Munde, auch aufgrund des Anstiegs nach dem „Coronaknick, aber ein Blick auf die Jahre vor Corona zeige, dass die Zahlen nicht auf das Vor-Corona-Niveau gestiegen seien. „Wer ist Chef auf dem Schulhof?“ sei auch bereits früher ein Thema gewesen, zurzeit sei die „Zündschnur“ vieler Kinder aber offenbar besonders kurz. Ihr Ansatz sei, die Kinder im Sozialkontakt zu stärken. Sie betonte, dass die Unfallkasse nicht nur für körperliche Verletzungen aufkomme, auch eine Therapie für seelische Verletzungen nach Mobbing (zielgerichtetes Quälen über lange Zeit) - auch ohne „Arztbrief“ nach einem einzelnen Vorfall – sei möglich. Frau Wennerscheid-Kremers ergänzte, dass sie auch zunächst nach Corona den Eindruck gehabt habe, dass die Gewalt zugenommen habe, aber die Zahlen seien nicht so. Was an ihrer „Multi-Kulti-Schule“ mit Kindern mit zu 95 % Migrationshintergrund aus 50 Ländern stark zugenommen habe, seien rassistische Herkunfts-Beleidigungen, die aber nicht häufiger zu körperlicher Gewalt führten.

Eine andere Erfahrung macht Herr Schier im Bereich der Jugendkriminalität: die „Corona-Delle“ sei überkompensiert worden. Es gebe eine sehr deutliche Steigerung der Gewaltdelikte und eine insgesamt höhere Intensität. Insbesondere der Einsatz von Waffen habe stark zugenommen, so viele Vorfälle mit Messern wie zurzeit habe es seit 20 Jahren nicht gegeben. Er vermute, dass es nicht nur, aber auch an Schulen eine höhere Dunkelfeldquote geben dürfte als früher, da die Polizei einen Mentalitätswechsel bzw. eine Änderung des Selbstverständnisses beobachte: Kinder und Jugendliche würden heute gewalttätige Konflikte eher als Privatsache betrachten, die untereinander bzw. unter Zuhilfenahme der jeweiligen Kumpels geklärt würden. Die Polizei werde oft nicht involviert. Er rief dazu auf, Gewalttaten anzuzeigen, denn erst nach einer Anzeige könnten die Fachleute aus Polizei und Justiz tätig werden.

Frau Willms wies auf die Zahlen der EDS-Umfrage hin: nur 14 % der Befragten kennen das Gewaltschutzkonzept ihrer Schule(n). Frau Krome betonte, dass ein Gewaltschutzkonzept durch die ganze Schulgemeinschaft gelebt werden müsse. Die Partizipation auch der Eltern sei sehr wichtig. Bei der oft langjährigen Implementierung gehe es darum, eine Haltung dem Thema Gewalt gegenüber zu entwickeln. Manche Eltern müssten im Prozess der Implementierung ihre eigene Haltung zum Thema Gewalt ändern. Gewalterfahrung zu Hause führe oft zu einer entsprechenden Haltung in der Schule.

Frau Niebuhr verwies auf § 42 Abs. 6 Sätze 3 und 4 des Schulgesetzes („Jede Schule erstellt ein Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch. Es bedarf der Zustimmung der Schulkonferenz.“). Diese Pflicht sei neu, bestehe erst seit Herbst 2022, weshalb die Prozesse in vielen Schulen noch nicht abgeschlossen seien. Dabei seien Partizipation aller und Kommunikation ganz wichtig. Es gebe Materialien vom Schulministerium, aber Ziel sei, ein Gewaltschutzkonzept für jede Schule individuell zu entwickeln, das dann auch wirklich „passt“ und im Ergebnis von allen befolgt werde. Wichtig sei besonders, dass alle Lehrerinnen und Lehrer mitziehen und das entwickelte Konzept befolgen. Eine Idee sei, zu Beginn des Prozesses eine Umfrage unter den Schülern zu Gewalt und eine weitere Umfrage unter den Eltern abzuhalten. Frau Krome warf ein, Ziel der individuellen Entwicklung der Gewaltschutzkonzepte sei, herauszufinden wo in der jeweiligen Schule – örtlich und in welchen Situationen – Kinder sich unsicher bzw. unwohl fühlen.

Herr Schier befürchtet, dass die Implementierung der Gewaltschutzkonzepte sehr lange dauern werde. So bestehe bereits seit 2006 eine Pflicht, an jeder Schule Notfallpläne zu entwickeln („Amok-Ordner“), und selbst zehn Jahre später sei dies noch nicht überall umgesetzt worden. Er riet den Eltern, selbst aktiv zu werden und bei den Schulleitungen nachzufragen.

Frau Niebuhr betonte, die Arbeit an der Haltung erfolge durch die Arbeit am Konzept: wenn Systeme anfingen nachzudenken, bewirke dies Veränderung. Dabei müsse die Bestandsaufnahme an der jeweiligen Schule die Basis für die Arbeit am Schutzkonzept sein.

Frau Wennerscheid-Kremers ergänzte die Bedeutung der Einbindung der Schülerinnen und Schüler und erwähnte als Beispiel Streitschlichter bzw. „Buddies“ (Motto: „Miteinander, füreinander, voneinander“). Dies Konzept setze eine Ausbildung voraus, sei aber eine Möglichkeit, weitere Ansprechpartner für die Kinder zu schaffen.

Frau Krome ergänzte den Hinweis auf das Programm „Gemeinsam Klasse sein“, ein Programm gegen Cybermobbing, bei dem die Klasse selbst Regeln für den Umgang in den sozialen Medien erarbeitet.

(https://www.gemeinsam-klasse-sein.de/anti-mobbing/projektinformationen-2033564)

Wichtig sei ihr, bei den Gewaltschutzkonzepten der Schulen die Eltern und andere mit ins Boot zu holen. Die Haltung in der Schule sei sonst nicht zwangsläufig die Haltung außerhalb der Schule. Kinder passten sich der jeweiligen peer group in Vereinen oder auf dem Spielplatz an, deshalb sei es wichtig, auch dort auf eine Haltungsänderung hinzuwirken. Kinder brauchten Selbstwirksamkeit und Partizipationsmöglichkeiten, Ohnmachtserfahrungen führten zu Gewalt.

78 % der Eltern kontrollierten nichts, was die Kinder im Netz/Cyber machen. Dies müsse sich ändern und dafür gebe es ein Angebot an Fortbildungen und Kursen, etwa der Landesmedienanstalt.

Frau Niebuhr sagte, Kinder erführen die Welt aufgrund der Krisen und Konflikte – auch vermittelt durch das Internet - zunehmend als unsicher(er) geworden. Die Frage sei, wie wir unsere Kinder resilient machen können. Familien müssten ein stabiler, sicherer Ort sein, um Kinder zu stärken.

Frau Krome ergänzte zum Stichwort Internet, dass die anonyme Meldestelle „Zebra“ gegen Cyber grooming helfen könne. Dort können Vorfälle im Netzt anonym gemeldet werden, die anschließend untersucht würden. Die Plattform sorge für die Löschung und die Anzeigenerstattung.

(https://www.fragzebra.de/cybergrooming)

Zum Ende der Diskussion erinnerte Frau Wennerscheid-Kremers daran, dass es Zeit brauche, Mobbing-Strukturen aufzulösen, sie bitte darum, der Schulsozialarbeit Zeit zu lassen, Sozialarbeit sei keine Mathematik.

Herr Schier stellte das Projekt „Kurve kriegen“ vor. Bei diesem Präventionsprojekt arbeiteten Polizei und Jugendarbeit nicht nur unter einem Dach, sondern an einem Tisch. Seit 2016 gebe es diesen Ansatz in Düsseldorf für Kinder ab 11 Jahren. Ziel sei es, ein Abrutschen in die Jugendkriminalität zu verhindern. Der jüngste Tatverdächtige eines Raubes sei erst 8 Jahre alt gewesen. Herr Schier wandte sich gegen den Begriff „Intensivtäter“, es gehe bei der Polizei um „Intensiv-Tatverdächtige“ und darum, diese rechtzeitig durch ein eigenes Screening zu identifizieren und ihnen gezielt zu helfen. Oft melde die Schulsozialarbeit auffällige und gefährdete Kinder, die „Kurve kriegen“ dann anspreche. Anschließend führte Herr Schier den mitgebrachten Informationsfilm über das Projekt „Kurve kriegen“ vor. (https://www.kurvekriegen.nrw.de/).

 

Andreas Britz hielt das Schlusswort, bevor Frau Willms dem Podium dankte und die Eltern Gelegenheit zu Fragen bekamen.


Links:

Film Kurve Kriegen:

https://www.youtube.com/watch?v=3FSADv7XYCY

 

Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000524

 

Grüne Liste Prävention, Empfehlungsliste

https://www.gruene-liste-praevention.de/nano.cms/datenbank/alle

 

Umfrage des Philologenverbands zur Gewalt gegen Lehrkräfte:

https://phv-nrw.de/wp-content/uploads/2023/11/20231110_Umfrage_GewaltLuL.pdf

 

Buchtipps:

Herpell, Gabriela.  Schäfer, Mechthild r. (2010)

Du Opfer!: Wenn Kinder Kinder fertigmachen. Rowohlt


Lehel, Tom. (2020). Wir wollen Mobbingfrei! Schau hin, nicht weg!

Das Anti-Mobbing-Buch. 360 Grad Verlag



Ergebnisse unserer Umfrage: Mobbing und Gewalt an Schulen vorbeugen:

(238 abgeschlossenen Beantwortungen, 11.09.2024 – 01.10.2024)


5. September 2025
„EDS-Wahlarena“ – wie steht es um die Schul- und Bildungspolitik in Düsseldorf? Am 04.09.2025 veranstaltete die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) eine Podiumsdiskussion in der Justus von Liebig Realschule zum Thema Schul- und Bildungspolitik in Düsseldorf. Nach dem Grußwort von Herrn Berthold Pütz, des Schulleiters der Justus-von-Liebig-Realschule, begrüßte Christian Reiß für die Elternschaft Düsseldorfer Schulen das Podium, das sich wie folgt zusammensetzte Stefan Wiedon, Vorsitzender des Schulausschusses, CDU Dr. Thorsten Graeßner, Schul- und sportpolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Marina Spillner, stellv. Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Dr. Christoph Schork, schulpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion Celine Coldewe Die PARTEI-Klimaliste-Fraktion im Rat der Stadt Matthias Poczatek, Fraktion DIE LINKE. im Rat sowie die rund 25 interessierten Eltern, Schülerinnen und Schüler im Publikum. Mit der „Wahlarena“ will die EDS als „Stadtschulpflegschaft“ schulpolitischen Themen im Kommunalwahlkampf Gehör verschaffen, den im Rat vertretenen Parteien ein Forum und den wahlberechtigten Eltern sowie Schülerinnen und Schülern eine Entscheidungshilfe bieten. Herr Reiß bat die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten sich kurz vorzustellen und jeweils ein paar Worte zu ihrem schulpolitischen „Herzensthema“ zu sagen.  Stefan Wiedon (CDU) möchte alles dafür tun, die Rahmenbedingungen (wie z.B. Gebäude) dafür zu schaffen, dass ein bestmöglicher Unterricht stattfinden kann. Dr. Thorsten Graeßner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) setzt seinen Schwerpunkt beim Thema Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Ein gesundes, kostenloses Mittagessen wünscht sich Marina Spillner (SPD), denn „Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch eine pädagogische Situation“. Dr. Christoph Schork (FDP) möchte die weltbeste Bildung bieten und gute Rahmenbedingungen schaffen, z.B. durch Sanierungsmaßnahmen. Celine Coldewe (Die PARTEI-Klimaliste) liegt Klimagerechtigkeit besonders am Herzen. Und für Matthias Poczatek (DIE LINKE) steht das Thema Gewaltprävention an erster Stelle. Über die verschiedenen Parteien hinweg bestand der Konsens, dass Schule und Bildung in Düsseldorf bereits gut laufen und Düsseldorf besser dastehe als viele andere Städte in NRW, auch wenn noch viel zu tun sei. Nach der Einstiegsrunde stellte Herr Reiß die Umfrageergebnisse der vorab geführten EDS-online-Umfrage sowie des Kommunalwahlmonitors für Düsseldorf des WDR vor. Die Umfrageteilnehmer*innen äußerten großes Interesse am Thema Schul- und Bildungspolitik und bewerteten es als relativ wichtig für die Wahlentscheidung. Eine Zufriedenheit mit Schule und Bildung von 42 % deckte sich nicht ganz mit der Darstellung der Vertreter*innen der Parteien, die ein positiveres Bild zeichneten. Für die Eltern ist das Thema Gewaltprävention am wichtigsten, gefolgt von dem baulichen Zustand der Bestandsbauten; Schlusslicht bildet das Thema OGS-Beiträge. In Sachen Schul- und Bildungspolitik vertrauten die Teilnehmer*innen am meisten in die CDU, die Grünen und die SPD; die Linke landete im Mittelfeld; AFD, Die Partei und FDP genossen nur von wenigen Umfrageteilnehmer*innen das Vertrauen. In der nachfolgenden Podiumsdiskussion brachten sowohl die EDS als auch das Publikum durch gezielte Fragen und Stichworte Themen ein, die teilweise sehr lebhaft diskutiert wurden. Beim Thema Flexibler Schulbeginn, Schulstart um 9 Uhr herrschte unter allen Parteien Konsens: sie begrüßen den Vorschlag und sind insgesamt für mehr Flexibilität für die Schulen. Das Thema Schulsozialarbeit sorgte schon für mehr Gesprächsstoff. Während CDU und Grüne bekräftigten, dass mehr Stellen für Schulsozialarbeit und Schulpsycholog*innen geschaffen werden, sofern der Bedarf angemeldet wird, fühlten sich Stimmen aus dem Publikum nicht abgeholt und bekräftigten aus eigener Erfahrung, dass der Bedarf von den Schulen bereits angemeldet wurde. Das nachfolgende Thema OGS-Beiträge, neues OGS-Konzept zeigte erneut einen Dissens zwischen Podium und Publikum und nahm großen Raum ein an diesem Abend. Zur Erläuterung: Ab 2026 greift ein neues OGS-Konzept in Düsseldorf, das mehr Flexibilität für Familien bieten soll (Wahlfreiheit zwischen 14-Uhr-Modell, 15-Uhr-Modell oder 16-Uhr Modell), die betroffenen Fachkräfte jedoch vor große pädagogische Herausforderungen stellt. Die SPD startete damit, dass OGS-Beiträge neu gestaffelt werden sollten und der ÖPNV kostenlos für Schüler sein solle. OGS-Kräfte sollten gut bezahlt werden, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Stimmen aus dem Publikum warfen umgehend ein, dass eine qualitativ hochwertige Arbeit Folgeprobleme wie Eskalation von Jugendlichen reduzieren könne; dieser Qualität werde jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Künftig heiße die OGS nur noch Betreuung im Primarbereich und durch neue Fachkräftedefinitionen wurde der Weg geöffnet für Kinderkrankenpfleger*innen und Kinderpfleger*innen, die über weniger bis keine pädagogische Kenntnis verfügten. Die Bezahlung sei immer noch zu gering. Die Klimaliste unterstützte das Bestreben der SPD nach kostenlosem ÖPNV und erweiterte diese für alle Personen U21. Und wichtig: Betreuung müsse vernünftig bezahlt werden. Gemäß der FDP sei der Rechtsanspruch auf Betreuung ab 2026 seit vielen Jahren bekannt und wir dürften uns nicht wundern, dass es holprig laufe, da das Thema von der Landesregierung aber auch von der Stadt verschleppt wurde. Die Grünen zeichneten ein etwas anderes Bild. Die Umsetzung des neuen Rechtsanspruchs werden schon seit viele Jahren geplant, es müsse aber mehr Geld investiert werden in Qualität und z.B. nicht nur in bauliche Maßnahmen. Ideal wäre, wenn alle Schulen auf gebundenen Ganztag umstellten. Auch die CDU meldete sich zu Wort: wichtig war, ein Modell vorzustellen und nicht länger aufs Land zu warten; das Modell sei abgestimmt mit den Trägern und einstimmig verabschiedet. Bzgl. ÖPNV sprach sich die CDU gegen kostenlosen ÖPNV für Schüler*innen aus. Die SPD äußerte Enttäuschung an der Landesregierung, da nun der OGS-Standard in jeder Stadt variieren wird aufgrund eines fehlenden Gesamtkonzepts. Dem schloss sich die Linke an: wichtig seien multiprofessionelle Teams und eine höhere Personalausstattung. Das Fachkräftekonzept scheine gewürfelt und aus der Not entstanden. Den kostenlosen ÖPNV begrenzte die Linke nicht nur auf Schüler, sondern weitete diesen für alle Bürger*innen aus. Nach den Wortmeldungen der Parteien gab es erneut Rückmeldungen aus dem Publikum: mit kleinen OGS-Trägern (z.B. Fördervereinen) sei nicht gesprochen worden. Multiprofessionelle Teams seien toll, aber wann sollten die Fachkräfte mit den Kindern arbeiten, wenn voraussichtlich viele um 14 Uhr abgeholt werden, da die Betreuung bis dahin kostenlos ist? Die Parteien waren sich einig, dass noch nicht abzusehen ist, für welches Uhrzeitenmodell sich die Eltern entscheiden: Wir sollten abwarten, beobachten und dann evaluieren und nachjustieren. Erneut meldete sich das Publikum und war erschüttert, da die OGS nun vor einer Aufgabe stehe, die unlösbar sei. Die Schulen könnten Fragen von Eltern zum neuen Modell nicht beantworten, da nicht ausreichend Informationen vorlägen. Wie solle z.B. das Mittagessen angeboten werden, wenn die Abholzeit 14 Uhr ist, der Unterricht aber bis 13:30 Uhr geht? Diese Fragen konnten aktuell nicht beantwortet werden. Das Thema Schulwegsicherheit, Radwegenetz läutete die K limaliste ein. Motorisierter Individualverkehr werde eingeschränkt werden müssen, ÖPNV solle mindestens für Menschen U21 kostenlos ein. Und die Einrichtung von temporären Schulstraßen, abgetrennten Radwegen und Radschnellwegen seien ebenfalls sehr wichtig. Die Grünen bezeichneten das Thema als „urgrünes“ Thema, es sei noch nicht genug erreicht. Und die FDP warf ein, dass sich keiner um den Fußverkehr kümmere, da müssten wir auch hinschauen. Den kleinen Seitenhieb gegen die Grünen mit der Bezeichnung des Zebrastreifen Aufklebens als freie Aktion konnte sich die FDP nicht verkneifen. Für Betroffenheit sorgte ein Beitrag eines jungen Publikumsteilnehmers, der die Situation einer Freundin schilderte, die aufgrund von Antisemitismus die Schule wechseln musste. Was werde gegen Antisemitismus in den Schulen unternommen? Gemäß den Grünen müsse die Stadt den Schulen Hilfestellungen geben und mit Konzepten unterstützen, die Entscheidungsfreiheit verbleibe jedoch bei den Schulen. Zusätzliches Personal solle eingesetzt werden. Auch die SPD bekräftigt, dass mehr Personal her müsse. Und auch die Ausweitung von Fahrten zu Gedenkstätten könnte präventiv wirken. Dem schloss sich die FDP an. Gemäß der CDU komme es auf die Haltung eines jeden Einzelnen an. Die Klimaliste erläuterte, dass diese Problematik an Schulen eine andere sei als im Rest der Gesellschaft und Mobbing Teil des Alltags ist. Konzepte können hier unterstützen, ebenso wie unabhängige Meldestellen. Und die Linken plädieren dafür, solche Dinge klar zu verbieten und dies auch in den Schulordnungen festzulegen; es brauche darüber hinaus mehr Krisenteams, die sich aktiv um die Themen Antisemitismus, Rassismus etc. kümmern. Das Publikum spielte zurück, dass es nicht ausreiche Brände zu löschen, sondern dass präventiv gearbeitet werden müsse. Der Dreiklang aus Kompetenz, Ressourcen und Wissen sei enorm wichtig, denn je schlechter das Personal ausgebildet ist, desto mehr entgeht ihnen. Zwei Schülerinnen hatten in ihren Klassen Fragen aus der Schülerschaft gesammelt, die sich teilweise mit den bereits diskutierten Themen deckten: ist ein späterer Schulstart möglich? Kann ÖPNV kostenlos sein? Kann es Snack-Automaten an Schulen geben? Mit wem können Schüler*innen im Falle eines Konflikts mit einem Lehrer sprechen? Kann Hitzefrei häufiger stattfinden? Und wie kann man das Thema Suchtprävention stärken? Die Parteien erläuterten, dass das Thema Hitzefrei bei Neubauten weniger relevant sei, bei Bestandsbauten natürlich mehr Beachtung bekommen müsse. Schulhöfe müssten zudem begrünt und entsiegelt werden (Grüne und die Linke). Grundsätzlich bedürfe es eines Hitzeaktionsplans (SPD). Die Linke setze sich zudem für kostenloses Schulessen ein. Das Publikum ging nochmals auf das Thema Suchtprävention ein, insbesondere der Konsum von Lachgas auf Schulhöfen nach Unterrichtsschluss würde immer mehr zunehmen, wie die liegengelassenen Container zeigten. Alle waren sich einig, dass der Verkauf von Lachgas an Jugendliche verboten werden sollte. In einer Schlussrunde zogen alle Beteiligten noch einmal ein Fazit: Gemäß der Linken ist das entscheidende Problem das fehlende Personal, es müssten die weltbesten Arbeitsbedingungen her. Beteiligte müssten bei Konzepterstellungen einbezogen werden und wichtig sei eine rechtliche Grundlage für Gewaltprävention. Die SPD möchte das Thema Hitzeschutz weiter voranbringen. Bei der OGS-Gestaltung werde nachjustiert werden müssen. Auch die CDU möchte das neue OGS-Konzept gut beobachten sowie das Thema Hitze angehen und das System Schule als Ganzes bestmöglich aufstellen. Es müssen noch mehr Geld investiert werden. Die Grünen stimmen der engen Begleitung des OGS-Konzeptes zu und wünschen sich mehr Gesamtschulen sowie ein Bildungsnetzwerk, um Themen übergreifend angehen zu können Die FDP betonte, dass sich alle für die gleiche Sache einsetzen und betonte noch einmal, dass alle Ehrenamtler*innen sind und ihr Bestes geben, auch wenn nicht alles perfekt sei. Der Appell war deutlich: Gehen Sie am 14.09. wählen und entscheiden Sie sich für eine demokratische Partei, sprechen Sie mit Ihren Freunden, gehen Sie wählen, machen Sie was draus. Für die Klimaliste war das Thema Hitze ein altbekanntes Thema. Die Kritik am OGS-Modell müsse evaluiert werden, es sei wichtig, mit allen Beteiligten im Austausch zu bleiben. Der ÖPNV solle für Schüler kostenlos werden. Zum Schluss dankte Christian Reiß dem Podium für die lebhafte Diskussion und dem Publikum für das Interesse und bat alle Anwesenden, am 14. September 2025 wählen zu gehen. Ergebnisse der Umfrage zur Kommunalwahl 2025 (142 abgeschlossenen Beantwortungen, 08.06.2025 – 02.09.2025)
10. Juni 2025
Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer und Besucher der Ehrenamtsmesse! Ein besonderer Dank gilt auch der Stadt Düsseldorf für die großartige Organisation. Es war ein toller Tag voller inspirierender Gespräche, kreativer Mitmachaktionen und schöner Momente. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
28. März 2025
Stellungnahme zum neuen Düsseldorfer OGS-Konzept
18. Februar 2024
Schulwahl und Platzvergabe an weiterführenden Schulen
Wir bitten alle Schulpflegschaften und interessierten Eltern, sich an der Diskussion zu beteiligen!
6. Mai 2023
Stellungnahme  Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) fordert mehr Sauberkeit in Schultoiletten
3. Mai 2023
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3. Mai 2023
Werden Sie Delegiete/r Ihrer Schule
3. Mai 2023
Kinder und ihr erstes eigenes Smartphone