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Stellungnahme Schultoiletten

Mai 06, 2023

Stellungnahme



Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) fordert mehr Sauberkeit in Schultoiletten


Die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) begrüßt, dass das Thema Reinigung der Schultoiletten durch die Initiative von Eltern der St. Rochus-Schule auf die politische Agenda gekommen ist und dank des Antrags der SPD-Ratsfraktion in Rat und Schulausschuss diskutiert wird.


Aus zahlreichen Rückmeldungen und Gesprächen wissen wir: Die Sauberkeit und der bauliche Zustand der Schultoiletten gehören seit vielen Jahren zu den meistdiskutierten Problemen in den Schulgemeinden Düsseldorfs. Viele Kinder beklagen fehlendes Toilettenpapier, fehlende Seife und die insgesamt mangelhafte Sauberkeit. Sei es durch starke Beanspruchung, Vandalismus oder unzureichende Reinigung. Eltern berichten, dass ihre Kinder durch Einhalten und Reduzierung der Trinkmenge versuchen, den Toilettengang in der Schule zu vermeiden.


In welchem Umfang Oberflächen wie Klobrillen und Armaturen mit Keimen, Viren und Bakterien belastet sind, lässt sich mit bloßem Auge nicht erkennen. „Schmuddelecken“ lassen aber viele Kinder daran zweifeln, dass wirklich gründlich sauber gemacht wird.

In vielen stillen Örtchen offenbart zudem stechender Gestank jahrelangen Renovierungsstau. Toilettenanlagen, die selbst in frisch gereinigtem Zustand stinken, weil Urin über Jahrzehnte durch Fugen in den Estrich bzw. das Fundament vordringen konnte. Hier ist es nun mit oberflächlicher Reinigung allein nicht mehr getan.


Der vielerorts erkennbare Sanierungsstau und die mit bloßem Auge sichtbaren Mängel lassen sich auch nicht mit einem pauschalen Verweis auf Vandalismus wegwischen. Toiletten-Vandalismus ist ein generelles, nicht auf Schulen und nicht auf Düsseldorf beschränktes Problem. Nicht umsonst investiert die Stadt Düsseldorf zur Umsetzung des Konzepts „City-Toilet“ 52 Millionen Euro in vandalismussichere Modultoilettenanlagen. Während für eine gründlichere Reinigung der Schultoiletten kein Geld vorhanden ist.

Es ist daher zu einfach, unseren Kindern und ihren Lehrer/innen die Verantwortung für ein Problem zuschieben zu wollen, das es überall gibt und bisher nirgendwo dauerhaft gelöst werden konnte. Die Problematik lässt sich nicht allein auf „schlechte Erziehung“ oder „Anwendungsfehler“ reduzieren. Uns ist bewusst, dass sich das Problem auch nicht einzig und allein durch eine zusätzliche Reinigung lösen lässt.

 

Es bedarf vielmehr eines Zusammenspiels pädagogischer Konzepte, entsprechender Erziehung durch die Familien und der Steigerung des Reinigungsintervalls. Ein Zusammenhang zwischen mangelhaftem baulichem Zustand und mangelnder Sauberkeit auf der einen und Vandalismus auf der anderen Seite drängt sich auf: Wie sollen Kinder wertschätzen und pfleglich behandeln, was von Erwachsenen verkommen gelassen wird? Auch die Idee der Impulssetzung seitens der Verwaltung als Anreiz zur Entwicklung pädagogischer Maßnahmen begrüßen wir sehr.

 

Da besonders an Standorten im Ganztagbetrieb die Anzahl der betreuten Kinder kontinuierlich wächst und mit Umsetzung des Rechtsanspruches im Bereich der Grundschule weiter steigen wird, spricht viel dafür, die Schultoiletten häufiger als bisher reinigen zu lassen.


Wir Eltern leisten über unsere Berufstätigkeit hinaus bereits viel für die Bildung unserer Kinder, um zum Beispiel Unterrichtsausfall und steigende Klassengrößen auszugleichen. Wir fördern Schulprojekte finanziell, etwa über Spenden an die Fördervereine. Aber saubere Toiletten dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen - das ist Aufgabe des Schulträgers.


Wir fordern daher insgesamt mehr Geld in die Sanierung und Reinigung von Schultoiletten zu investieren. Bei steigenden Schülerzahlen und intensiverer Nutzung der Schulgebäude durch Ganztagsbetreuung, Musikschulen und Vereine steigt der Reinigungsbedarf.


Die Stadtverwaltung hat durch das von ihr implementierte elektronische Qualitätsmesssystem selbst festgestellt, dass die Eigenreinigung durch motivierte, städtische Reinigungskräfte im Vergleich zur Fremdreinigung „eine spürbar bessere Reinigungsqualität sicherstellt und auch die Reklamationen deutlich geringer geworden sind“. Daher wäre es sinnvoller und kostengünstiger, den Einsatz der Städtischen Gebäudereinigung auf sämtliche Schulgebäude auszuweiten bzw. bei der geplanten Ausweitung der Eigenreinigung Schulgebäude gegenüber anderen öffentlichen Gebäuden zu bevorzugen. Weitere Schritte sind die Verkürzung der Reinigungsintervalle und die Auflösung des jahrelangen Sanierungsstaus.


Im Namen unserer Kinder bitten wir die beteiligten Fraktionen, mit Ihrer Entscheidung am 23. Mai 2023 den ersten Schritt in die Richtung einer langfristigen Verbesserung zu gehen.

 



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